Der Abenteuerspielplatz Hammerschmiede (ASP) besteht seit 1974 und ist ein pädagogisch betreuter Spielplatz für Kinder von 6 bis 13 Jahre. Während der Öffnungszeit ist der Platz pädagogisch betreut, d.h., dass die Kinder immer einen verlässlichen Ansprechpartner vor Ort antreffen. Unsere Besucher müssen sich nicht anmelden (außer Gruppen und Kindergeburtstage!) und können sich bei uns frei bewegen, die MitarbeiterInnen helfen aber natürlich bei Fragen und Problemen weiter. Die Aufsichtspflicht für die anwesenden Kinder wird von uns nicht übernommen.
Die verschiedenen Angebote, Veranstaltungen und Feste werden im jeweils aktuell ausliegenden Programmflyer bekannt gegeben. Ob Hüttenbauwettbewerb, Mittelalterdorf, Kinderstadt, Schwarzlichttheater, Musical oder Zirkus - mit den Ferienprogrammen und längeren Ferienöffnungszeiten haben die Kinder abwechslungsreiche und spannende schulfreie Tage. Mit einem geringen Unkostenbeitrag und ohne vorherige Anmeldung können Kinder also immer spontan und freiwillig am Programm teilnehmen.
Gerade auch berufstätigen Eltern bieten wir damit eine kostengünstige, kurzfristig planbare und qualifizierte Aufenthaltsmöglichkeit für ihre Kinder.
Unser Ziel ist, für alle Besucherinnen und Besucher ein durch Achtung, Respekt, Wertschätzung und Toleranz geprägtes Umfeld zu schaffen. Hier sollen alle Kinder, unabhängig von Alter, Geschlecht, Konstitution oder Besuchsdauer, Platz und Raum für Geselligkeit, Freundschaft, Bildung und Abenteuer finden - frei und selbstbestimmt. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich in die Organisation und den Alltag auf dem ASP einbringen und ihn dadurch zu dem machen, was er ist: Ein Ort des friedlichen Miteinanders und der Entwicklung.
Teilhabe, Mitbestimmung, Mitwirkung und Einübung demokratischer Praktiken werden durch Kinderversammlungen, Wahl von SprecherInnen, eigenständige Planung und Durchführung von Aktivitäten, Kinderstadtprogramme, einem aktiven Kinderhelferkreis und demokratische Entscheidungsroutinen in vielen Programm- und Alltagsaktivitäten eingebunden. „Eine demokratisch verfasste Gesellschaft ist die einzige Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss, alle anderen Gesellschaftsordnungen bekommt man so“ (Oskar Negt, 2010).
Kinder entdecken spielend die Welt, die sie erforschen und sich zu Eigen machen. Sie entwickeln sich spielend in ihrer Persönlichkeit. Sie bilden sich aus sich heraus stetig weiter. Das geht nur, wenn sie dies auch selbst bestimmen dürfen und ihnen Zeit dafür zugestanden wird. Das konsumierbare Angebot an virtuellen und künstlich erschaffenen Spielwelten, in denen die sinnliche Vielfalt massiv reduziert wird, wächst unmäßig. Die Entwicklung und Ausbildung handwerklicher, kultureller, sozialer und kreativer Fähigkeiten findet immer weniger statt. Die moderne Technik, die Überversorgung und Dauerbetreuung verhindern den selbsttätigen Erwerb lebensnotwendiger Fähigkeiten.
Doch Kinder müssen spielen! Alle lebenspraktischen Fähigkeiten können Menschen nur in aktiven und selbstbestimmten Bedingungen und im Spiel entwickeln. Sozial und kommunikativ kompetent wollen und können sie selbst bestimmen, eigenen Interessen folgen, mit Neuem experimentieren.
Deshalb sehen wir es als Pflicht, mutig und beharrlich das Recht der Kinder auf Spiel und Freizeit, offene Erfahrungsräume, verpflichtungsfreie Zeit und nicht zuletzt auf Freiheit und Abenteuer zu unterstützen.
(Auszüge aus „Manifest für das Recht der Kinder auf Spiel und freie, selbstbestimmte Zeit“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Spielmobile, 2014)
Feuer, Wasser, Erde, Luft - der Umgang mit den Elementen ist ein Urbedürfnis, das nur in der direkten Auseinandersetzung im aktiven Selbst-Erleben und Selbst-Tun in elementaren, herausfordernden Situationen erfahrbar wird. Dies geschieht nicht mit Erfahrungen "aus zweiter Hand“ oder beim „So-tun-als-ob“. Feuer zu machen, mit Werkzeugen zu arbeiten oder die natürlichen Lebenszyklen von Tieren oder die Kreisläufe der Natur mitzuerleben, sind unersetzbare Grunderfahrungen des Menschen.
Nur Kinder, die ein Gespür für ihre natürliche Umwelt entwickeln können, werden in Zukunft verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Beim „draußen sein“, gemeinsamen Pflanzaktionen oder im Kontakt zu unseren großen und kleinen Tieren entsteht ein ganz selbstverständlicher Bezug zu unserer Umwelt. Dabei entwickeln Kinder ein Gespür für den Eigenwert einer intakten Umwelt und der Würde des Lebens.
Kinder sollten mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten von Tieren vertraut sein und eine Vorstellung von deren unterschiedlichen Lebensräumen entwickeln können.
„Die Interaktion mit Tieren fördert nicht nur die geistige und kognitive Entwicklung sondern auch das Bewusstsein dafür, was es bedeutet, menschlich zu sein. Die Mensch-Tier-Beziehung befähigt
zum Selbstbewusstsein und zur Reflexion als menschliches Wesen“ (Dr. Hanna Rheinz).
Toberaum, Kletterelemente, Ballspielplatz, Freiflächen, Bauplatz, Gelände: der ASP bietet in jedem Winkel Möglichkeit zur Bewegung und Aktivität und regt durch seinen Aufforderungscharakter dazu an. Da Körpererfahrungen, das Meistern körperlicher Herausforderungen und der Spaß an der gemeinsamen Aktivität, eine herausragende Bedeutung für ein gesundes und glückliches Aufwachsen darstellt, wurde der ASP nach diesem Prinzip gestaltet und stets weiter entwickelt.
Die Kinder bekommen die Möglichkeit, sich handwerklich und kreativ auszuleben - ob in der Werkstatt oder auf dem Bauplatz.
Dabei ist das Entdecken, Erleben und Üben der eigenen Kreativität, die Erfahrung kreativer Ausdrucksmöglichkeiten und das Erproben von handwerklichen Tätigkeiten, durch regelmäßige gezielte Angebote und Projekte, ermöglicht. Neben den klassischen gestalterischen Angeboten und dem Arbeiten mit Holz und anderen Materialien, bietet auch der Hüttenbauplatz, auf dem Holzhütten gebaut und gestaltet werden können, viele Erfahrungs- und Erlebnismöglichkeiten. Das stärkt nicht nur den Gruppenzusammenhalt, sondern auch das Selbstbewusstsein der Kinder. Diese Erfahrungen sind wichtige Ressourcen für das ganze Leben.
Lernprozesse sind in Sinn gebende Zusammenhänge eingebettet, eine gleichberechtigte Förderung von Kompetenzen und Fähigkeiten, gemäß des gesellschaftlichen Bildungsauftrages, wird ermöglicht (individuelle Wissensaneignung, freiwillige Teilnahme und attraktive Angebote). Mit „echten“ persönlichen Erfolgen, positiven zwischenmenschlichen Beziehungen und erfolgreicher Einflussnahme auf die Lebensumwelt erleben Kinder Selbstkompetenz, Eigenverantwortung und erfahrene Selbstwirksamkeit. Bestenfalls gleichen sie negative Lebenseinflüsse durch die Entwicklung von Schutzfaktoren aus.
Die heterogenen Zusammensetzung von Kindern unterschiedlichen Alters und deren Interaktion begünstigt das Erlernen sozialer Verhaltensweisen, wie Empathie, Verantwortung, Rücksichtnahme und Kommunikation. Die Kinder lernen mit- und voneinander, erleben und erproben gewaltfreie Konfliktlösung. Bei diesen Entwicklungen spielt die Gestaltung des Platzes, die Atmosphäre und der Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen eine wichtige Rolle. Die Erprobung und Weiterentwicklung der Sozialkompetenz findet im freien Spiel, bei Angeboten und während Konfliktlösungen statt und ist somit auf dem ASP stetig präsent.
Die eigenbestimmte Gestaltung von Spiel und Freizeit, durch das Angebot von bewegungsanregender, handwerklicher, naturnaher und kulturell ästhetischer Erfahrungsräume, entspricht dem Grundbedürfnis und dem Recht von Kindern auf Spiel und Freizeit (UN-Kinderrechtskonvention). Dem Bedürfnis der Besucher nach Anerkennung, Geselligkeit, Geborgenheit, Abenteuer, Selbstverwirklichung, Bildung, Erlebnis und Entspannung wird Raum und Möglichkeit gegeben. Risiko wird - pädagogisch und sicherheitsfachlich durchdacht - als wichtiges Element des (Auf)wachsens und dem Vertrauen in kindliche Fähigkeiten als selbstverständlicher Bestandteil der Umwelt erhalten.
Abenteuerspielplatz Hammerschmiede
Neuburger Str. 299
86169 Augsburg
Telefon 0821 709918
Fax 0821 7473946
E-Mail asp-augsburg@gmx.de